Nach der Diagnose an Heiligabend haben wir als Familie viele gute und auch weniger gute Tage durchlebt.

Schon damals habe ich, wie ich es immer tue, meine Facebook Pinnwand als einen Ort genutzt, um meine Gedanken für mich aufzuschreiben. Und auch dieses Mal wähle ich diesen Weg, wobei es mir nicht um Mitleid, sondern um Selbstreflexion geht.

Seit Montag liegt mein Großvater auf der Palliativstation und es ist ungewiss, wie es für ihn weiter geht.

„Kim, es gibt noch so viele Dinge, die ich dir gerne erzählen möchte. So viele Dias, die ich dir gerne zeigen möchte. Und nun weiß ich gar nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt“, hat er mir vorgestern gesagt, als ich lange Zeit bei ihm war.

Die Aufgabe war klar: Dias raussuchen, die Familie einladen und ab ins Krankenhaus. Wenn ihr wüsstet, wie uns die Krankenpflegerinnen/er angesehen haben, als wir mit Sack und Pack in der Tür standen. Großartig!

Wir haben stundenlang gelacht, hin und wieder geweint und uns zeitweise auch einfach nur angeschwiegen und die Bilder genossen. „Wisst ihr eigentlich wie ‚geil‘ das hier ist“, fragte uns Oma mit Tränen in den Augen.

Und in der Tat, es war einer der schönsten Momente bzw. Tage, die ich in meinem kleinen Leben erleben durfte. Nicht nur das Oma nie zuvor das Wort „geil“ in den Mund genommen, geschweige denn ausgesprochen hat, sondern die Atmosphäre und das Drumherum. Unbeschreiblich!

Für mich ist klar: Genießt die Zeit, die Zeit mit denjenigen/dem, die/was ihr am meisten mögt und liebt, denn das ist wahrer Luxus. Das ist was zählt.

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