Ein Winterspaziergang am Strand, bei eisigem Wind und tosenden Wellen, lässt mich im Nu entspannen. Das ist auch einer der Gründe, warum die Insel Sylt seit vielen Jahren zu meinen Lieblingszielen gehört, wenn es ums „Abschalten“ oder „Einfach mal raus!“ geht. Doch im Laufe der Zeit ist mit Langeoog ein weiteres Ziel zur Entspannung bzw. eine neue Inselliebe hinzugekommen – und das, obwohl ich „L’oog“, wie echte Insider sagen, bis dato nur im Winter besucht habe.

Kenngelernt habe ich Langeoog während eines Lebensabschnitts, in dem ich sprichwörtlich „reif für die Insel“ war. Es war kalt, die Corona-Pandemie hatte das weltweite Reisen eingeschränkt und somit standen nur wenig bis gar keine Ziele zur Auswahl. Doch wie der Zufall es so wollte, wurde ich über Nacht zum sogenannten „Zweitwohnungsbesitzer“ (Achtung: Insider!) und durfte somit, gemeinsam mit einem guten Freund und „Ziehvater“, die ostfriesische Insel bereisen.

Ich erinnere mich noch genau, wie wir auf dem Achterdeck der Fähre standen und in die Weite geblickt haben. Auf Langeoog angekommen, ging es anschließend mit der Inselbahn in Richtung Ortskern, wobei das Zischen und Klappern der Lock echte Kindheitserinnerungen geweckt hat. Alle weiteren Gründe, warum es sich meiner Meinung nach lohnt die ostfriesische Insel vor allem im Winter zu besuchen, findest Du im Nachfolgenden…

10 Gründe, warum Langeoog im Winter für mich die Insel der Auszeit und Ruhe ist:

1. Die „schnelle“ Anreise mit der Fähre von Bensersiel aus

Von Oldenburg aus braucht es nicht lange, um für eine kurze Auszeit bzw. ein verlängertes Wochenende nach Langeoog zu kommen. Über die Autobahn geht es zum Fähranleger nach Bensersiel und von dort aus dauert die Weiterfahrt mit einer der Fähren bzw. der MS Flinthörn nur rund 35 Minuten, bis Du die Insel schlussendlich erreicht hast.

2. Die bunte Inselbahn, die den Fähranleger mit dem Ortskern verbindet

Im Hafen von Langeoog angekommen, erwartet die bunte Inselbahn alle Neuankömmlinge, um diese zum rund 2,5 Kilometer entfernten Ortskern zu befördern. Von der Fähre in die Bahn sind es nur wenige Meter. Außerdem sind die roten Waggons mit breiten Automatiktüren und kleinen Rampen ausgestattet, sodass Du mit einem Kinderwagen oder Rollstuhl, aber auch mit Fahrrädern barrierefrei reisen kannst.

3. Das Langeooger Inseldorf mit seinen Restaurants, Cafés und Läden

Das gemütliche Inseldorf mit seinen Restaurants, Cafés und Läden lädt zum Verweilen ein. Beispielsweise kann ich Dir ein leckeres Fischbrötchen, aber auch die Burger im Treffpunkt nach einem langen Strandspaziergang empfehlen. Solltest Du Lust auf ein Glas Wein haben, so wirst Du garantiert im Ebbe und Flut fündig. Etwas rustikaler geht es hingegen im Dwarslooper zu, hier gibt es Bier und Snacks.

4. Der Wasserturm: Seezeichen der Schifffahrt und Wahrzeichen der Insel

Der Wasserturm ist unbestritten das Wahrzeichen von Langeoog. Egal ob vom Inseldorf oder Pirolatal aus, der Wasserturm ist immer in Sicht und bietet eine gute Orientierungsmöglichkeit. Einst gebaut für die Wasserversorgung, dient der 100 Jahre alte und 15 Meter hohe Turm heute als Seezeichen, Aussichtsplattform und beliebtes Fotomotiv unter Fotografen. 

5. Der typisch-ostfriesische „Schnack“ mit den Inselbewohnern

Im Winter geht es auf L’oog etwas gemütlicher zu, sodass die Inselbewohner:innen „die Ruhe weg“ haben. Aus diesem Grund kam es bei meinen Spaziergängen durch das Inseldorf oder aber in der örtlichen Weinhandlung immer wieder zu spannenden Gesprächen. Diesbezüglich kann ich Dir nur empfehlen, Dir an der ein oder anderen Stelle die Zeit für einen typisch-ostfriesischen „Schnack“ zu nehmen. Es lohnt sich!

6. Die Bank am Strand im Pirolatal, nahe der Aussichtsdüne

In unmittelbarer Nähe zur Wohnung liegt das Pirolatal, ein Dünengebiet mit tollen Wanderwegen. Etwas unterhalb der Aussichtsdüne führt einer dieser Wege an den Strand, wo eine alte Holzbank im Sand steht. Von hier aus hast Du einen traumhaften Blick auf die Brandung. Bei meinem letzten Besuch habe ich hier den ein oder anderen Artikel geschrieben, während ich dem Treiben gelauscht habe.

7. Der lange Strand: Langeoog bietet 14 km feinsten Sandstrand

Der Strand auf Langeoog ist traumhaft, obgleich die zurückliegenden Sturmfluten ihre Spuren auf der Nordsee-Insel hinterlassen haben. Vor allem in Winter ist man hier teilweise stundenlang alleine unterwegs, sodass nur das Gezeter der Möwen sowie das Rauschen der Wellen zu hören ist. Absolut empfehlen kann ich Dir eine Wanderung in Richtung Ostende, hier findest Du die Seehundbänke.

8. Das Sandtreiben: Ein Schauspiel, das die Zeit sichtbar macht

Das Langeooger Sandtreiben ist ein absolutes Schauspiel – und erinnert ein wenig an das Schneetreiben in den Alpen. Gerade an stürmischen Tagen weht der lose und sehr feine Sand über die breiten Strände und macht die Zeit sichtbar. Jedes Mal, wenn ich dieses Naturschauspiel erleben darf, muss ich daran denken wie wertvoll die Zeit ist, schließlich vergeht sie wie im Fluge.

9. Die überragenden Sonnenuntergänge mit Kitesurfern bei Wind und Welle

Was gibt es Schöneres, als sich am späten Nachmittag noch einmal den Wind um die Nase wehen zu lassen und den Sonnenuntergang zu beobachten? Dabei ist es ganz egal, ob es eiskalt ist oder nicht, die Wind- und Kitesurfer zieht es trotzdem auf’s Wasser – und so entstehen traumhafte Bilder, die an Leichtigkeit und Freiheit erinnern. 

10. Die Ruhe während der kalten Jahreszeit – und die Reise zum Selbst

Am Ende verläuft das Leben auf Langeoog im Winter deutlich ruhiger als sonst. Die Menschen sind sehr entspannt und tanken neue Energie und auch die Natur kommt zur Ruhe. So lassen sich Strand und Meer besonders intensiv erleben. Es gibt also nichts, was Dich ablenkt, sodass Du Dich auf Dein Selbst fokussieren und neue Projekte planen kannst.

Schreibe ein Kommentar