Es ist mittlerweile fast zehn Jahre her, seit dem ich DESIGNLOVR am 24. Dezember 2010 gegründet habe. Während ich anlässlich des bevorstehenden Jubiläums an einer neuen Version der Online-Plattform arbeite, hat mich die Oldenburger Nordwest-Zeitung für den Teil „Lebensart. Unterwegs mit Stil“ zum Interview gebeten. Dabei drehten sich die Fragen des Interviews vor allem um meine Leidenschaft zum Design. Unter anderem wollte man von mir wissen, was für mich gutes Design ausmacht?!

Gute Design ist vor allem eins: menschlich.

Kim-Christopher Granz

Bevor Du Dir das Interview der NWZ-Lebensart in Ruhe durchlesen kannst, möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal bei der Nordwest-Zeitung sowie bei dem Redakteur Tjark Worthmann für den tollen Artikel bedanken. Das passende Titelbild wurde von dem Kölner Fotografen Teymur Madjderey im Auftrag von Mercedes-Benz bei meinem letzten Besuch im Stuttgarter Design-Zentrum aufgenommen. Doch jetzt viel Spaß beim Lesen!

Im Interview mit der Nordwest-Zeitung: Oldenburger Blog macht auf Neuigkeiten weltweit aufmerksam

Wie kam die Idee zu Ihrem Blog DESIGNLOVR?

Angefangen hat alles mit meinem Wunsch, nach der Ausbildung zum IT-Systemelektroniker, Design zu studieren. Zum damaligen Zeitpunkt passte mein schulischer Werdegang jedoch leider nicht zu meinem Vorhaben. Also habe ich mich dazu entschlossen, mein eigenes, ganz individuelles „Designstudium“ zu starten. Am 24. Dezember 2010 habe ich auf DESIGNLOVR meinen ersten Artikel veröffentlicht – in der Hoffnung, dass Designer bzw. Interessierte darauf aufmerksam werden. Mein Ziel war es, Kontakte zu knüpfen und die Art von Erfahrungen zu sammeln, die eben in keinem Lehrbuch stehen.

Was sind die Ziele des Blogs?

Wir möchten gutes Design sichtbar machen. Daher berichten wir nicht nur über News und Trends aus den Bereichen Architektur, Design und Fotografie, sondern kuratieren auch eine Sammlung der weltweit besten Designprodukte. Außerdem bieten wir kreativen Experten und Unternehmen verschiedenste Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei stehen vor allem inspirierende, kreative Menschen und Querdenker im Fokus.

Was macht Ihre Leidenschaft für Design aus?

Was mich antreibt, ist der Glaube daran, dass Design der elementare Faktor ist, um die Zukunft greifbar zu machen. Wirft man einen Blick in die Vergangenheit, so wird deutlich, dass vor fünfzehn Jahren noch der Preis das alles entscheidende Thema war. Heute hingegen ist es die Qualität. Doch meiner Meinung nach dauert es nicht mehr lange, da wird Design der ausschlaggebende Faktor sein. Zwar vereinfachen Handwerk und Digitalisierung zunehmend unser Leben, doch ist es gutes Design, das die Dinge für uns Menschen nutzbar macht.

Was macht für Sie gutes Design aus?

Design wird meistens nur danach beurteilt, ob etwas gut aussieht oder nicht. Doch das ist nur eines von vielen Kriterien, wenn es um gutes Design geht. Grundsätzlich ist diese Frage nicht so leicht zu beantworten, da selbst anerkannte Designexperten wie z. B. Dieter Rams dafür zehn Thesen benötigen. Doch spontan würde ich sagen, dass gutes Design vor allem eines ist: menschlich. Wir Menschen, mit all unseren Facetten, sind Schöpfer und Zielgruppe zugleich. Demnach ist es auch kein Wunder, dass gutes Design verständlich und langlebig sein muss.

Was ist Ihr persönliches Lieblingsstück im Bereich Design in ihrem Eigentum?

Tatsächlich habe ich gleich zwei ganz persönliche Lieblingsstücke. Zum einen ist es die Zeichnung des Lamborghini Aventador, die der damalige Chef Designer Filippo Perini vor laufender Kamera für mich gezeichnet hat. Und zum anderen ist es mein Zeichenbuch, in dem sich mittlerweile Zeichnungen namenhafter Architekten, Designer und Künstler befinden.

Was halten Sie generell von Luxusgütern?

Nichts hat sich in den letzten Jahren mehr gewandelt als die Definition bzw. die Phänomenologie des Luxus. Daher stellt sich mir die Frage: Was genau ist ein Luxusgut?

In einer Welt, in der zunehmend Unberechenbarkeit, Unsicherheit und Schnelligkeit herrschen, ist für mich meine Familie – d. h. meine Eltern und Großeltern, meine Schwester, meine Freundin, aber auch meine engsten Freunde – wahrer Luxus. Gerade im Bezug auf DESIGNLOVR haben sie mir in den letzten Jahren immer wieder Freiheit und Halt gegeben – und mich mit allem was sie haben unterstützt.

Gibt es etwas, was Sie sich leisten?

Ganz bewusst habe ich mir z. B. eine mechanische Automatikuhr geleistet, nachdem mein Großvater in meinen Armen verstorben ist. Mit jedem Blick auf die Uhr werde ich daran erinnert, wie wertvoll die Zeit ist – und dass ich sie sinnvoll einsetzen bzw. mich beispielsweise nicht über Kleinigkeiten aufregen sollte. Außerdem ist die Uhr für mich eines der wenigen Dinge, die man als Mann später einmal vererben kann.

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