„Was hat dich eigentlich inspiriert?“ – eine Frage, die ich schon vielen Architekten, Designern und Fotografen gestellt habe. Und um ehrlich zu sein, die Antworten auf die Frage haben mich immer wieder überrascht.
Während der vergangenen fünf Jahre hatte ich immer wieder das Glück, spannende und erfolgreiche (Erfolg liegt hier im Auge des Betrachters) Menschen kennenzulernen. Darunter waren nicht nur Top-Designer und -Fotografen, sondern auch Sport- und Filmstars sowie CEOs weltbekannter Unternehmen.
Über jedes einzelne Gespräche habe ich mich riesig gefreut, ich habe eine Menge gelernt und noch immer zehre ich von den unglaublichen Momenten. Doch musste ich auch immer wieder verblüffend feststellen, welche Probleme die Fragestellung „Was hat dich eigentlich inspiriert?“ in ihrer Antwortfindung mit sich gebracht hat. Insbesondere Architekten, Designer und Fotografen, für die das Wort „Inspiration“ nun wirklich nichts Neues sein sollte, waren bei der Beantwortung dieser Frage besonders kreativ.
Denke ich über die verschiedenen Antworten nach, so kann ich nach wie vor vieles davon nicht glauben. Inspiration durch spezielle Methoden der Inspirationsfindung? Durch einfaches Abwarten oder gezieltes Suchen? All diese Antworten stimmten so gar nicht mit meiner Sichtweise überein.
Mit der Inspiration ist es wie mit der Liebe
Wenn du mich fragst, ist es mit der Inspiration ein Stück weit wie mit der Liebe. Desto mehr man nach ihr sucht, desto weniger wird man sie finden. Mit Sicherheit kennst du die Situation, wenn du auf der Suche nach der Liebe deines Lebens bist und dabei von einem Fettnäpfchen ins nächste stolperst?! Genau so wenig wie Tinder und Co. in dieser Situation helfen, genau so wenig helfen meiner Meinung nach spezielle Methoden zur Inspirationsfindung.
Genau dieses Szenario beschreibt auch Tobias van Schneider in seinem Gedankenprozess. Dabei weist er auf folgendes Zitat von Pablo Picasso hin: „Die Inspiration existiert, aber sie muss dich bei der Arbeit finden.“ – und das Zitat trifft den Nagel auf den Kopf, auch wenn es für viele unvorstellbar ist.
Das inspiriert erfolgreiche Menschen
Für mich geht es nicht darum, mit einem festzementierten Raster im Kopf durch die Welt zu laufen. Viel bedeutsamer ist es, sich von Regeln und gesellschaftlichen Vorgaben im gesetzlichen Rahmen zu befreien und offen zu sein für all die Dinge, die um uns herum passieren und uns täglich über den Weg laufen.
Genau das ist es doch, was erfolgreiche Menschen, egal ob Architekten, Designer oder Fotografen, ausmacht: Sie leben nach ihrem eigenen Wertesystem, haben den Drang Systeme und Normen ständig zu hinterfragen und lassen sich von Erfahrung zu Erfahrung treiben. Das wiederum führt immer wieder zu neuen Inspirationen — ganz nach dem Gesetz der Anziehung.
Inspiration kann man nicht erzwingen. Ganz im Gegenteil. Inspiration entsteht durchs Tun. Dabei ist es egal, ob ich die Biografie von Philip Knight lese, jogge, ins Kino gehe oder reise (und sei es nur eine Ortskontrollfahrt) – all das sind für mich die wahren Quellen der Inspiration.