„Ist Instagram tot?“ Diese Frage stellte sich auch Jessica Weiß von Journelles, die zusammen mit ihrem Team die Wertigkeit von Instagram diskutierte und in einem ausführlichen Artikel beschreibt. Eine Diskussion, die ich mit Spannung verfolgt habe, denn auch ich habe mir zu diesem Zeitpunkt diese Frage gestellt, vor allem weil Snapchat in Deutschland immer beliebter wurde. Doch konnte man ahnen was nur wenige Monate später passieren würde?
Instagram führt das Feature „Instagram Stories“ ein und sorgt damit für einen neuen Hype — zumindest wirkt es so. Doch welche App wird sich durchsetzen? Schafft Mark Zuckerberg es tatsächlich Snapchat in die Knie zu zwingen? Und vor allem: Welche Foto-App soll ich nutzen, jetzt wo ich mich doch nach meinem Snapchat Experiment mit dem kleinen Snapgeist angefreundet habe?
Instagram Stories vs. Snapchat: Influencer bisher ohne eindeutige Meinung
„Weißt du was ich nicht so geil finde?“, fragt Fynn Kliemann seine Follower. „Die ganzen Instagram Stories. Die Leute posten einfach irgendwelche Bilder hintereinander weg, die es nicht ins Profil geschafft hätten.“ Und das ist in der Tat noch langweiliger als die völlig überretuschierten Foodporn-Bilder, die es ohnehin viel zu viel auf Instagram zu sehen gibt. Außerdem gibt es keinen Hundefilter!
Neben Fynn habe ich noch mit weiteren Influencer gesprochen, doch auch Willy Iffland, Florian Roser und Clemens Poloczek waren sich noch nicht hundertprozentig sicher, so machte es zumindest den Eindruck. Ganz anders hingegen meine Fußballjungs („Kids“ darf man ab der C-Jugend ja nicht mehr sagen), die sich ganz klar positioniert haben: „Alter, du musst auf jeden Fall Snapchat machen. Keiner nutzt mehr Instagram. Alle posten Fotos bei Snapchat.
Aus diesen Gründen werde ich Snapchat nutzen
Nachdem ich mir nun genug Gedanken über die weltbewegende Frage, ob ich nun Instagram Stories oder Snapchat nutzen soll, gemacht habe, komme ich zu folgendem Ergebnis: Ich werde auch weiterhin Snapchat nutzen, um dich an meinem Leben und an DESIGNLOVR teilhaben zu lassen. Für Instagram Stories wird mir/uns schon noch was einfallen, doch bis dahin sprechen aus meiner Sicht folgende Gründe für Snapchat:
1. Instagram ist der Ort für schöne, aber völlig überretuschierte Bilder
Ganz ehrlich? Instagram ist für mich ein Ort vieler schöner, aber völlig überretuschierter Bilder. Natürlich nutze ich selber unzählige Foto- und Bildbearbeitungs-Apps, doch warum diese heile und perfekte Welt jetzt durch langweilige Momentaufnahmen mit Kritzeleien drauf zerstören?!
2. Echte Freunde > Hashtag-Community
Instagram ist DIE App der Hashtags. Natürlich ist es durch die Hashtags leichter sich eine große Community aufzubauen, doch wer von deinen 500.000 „Freunden“ möchte schon die unretuschierte Realität sehen? Bei Snapchat hingegen muss man wissen, wie jemand heißt. Das schränkt zwar die Reichweite ein, erhöht aber nach eigenen Erfahrungen die Interaktionsrate deutlich.
3. Bei Snapchat gibt es viel geilere Filter
Snapchat ist für viele immer noch ein echtes Mysterium, doch was alle Neulinge lieben sind die verrückten Filter, die die Foto-App mit sich bringt. Ich meine, hast du noch nie mit einem Freund/einer Freundin den Hundefilter ausprobiert und dabei die Zunge rausgestreckt?!
4. Rhizarthrose betrifft erst Leute über 50 Jahre
Die häufigste Antwort, die ich auf meine Frage gehört habe, lautete ungefähr wie folgt: „Ich denke ich nutze Instagram Stories, da habe ich beide Funktionen in einer App.“ WTF?! Höre ich da richtig?! Unsere digitale Zukunft bewegt sich am Rande des Klick-Outs und kann den Daumen nicht mehr richtig bewegen (medizinisch Rhizarthrose genannt), um eine zweite App zu öffnen?!
5. Aus einer coolen Idee wurde immer mehr Ideenklau
Last but not least nervt es mich, wie Instagram seinen Nutzern in den letzten Jahren immer wieder „neue“ Funktionen präsentiert, die von anderen Apps kopiert sind: die Kurzvideos von Vine, die Daumenkino-Videos mit Boomerang von der Phhhoto-App. Wie wäre es mal mit etwas Neuem?!